Erich Loest

Erich Loest



Geboren: 24.02.1926 in Mittweida
Lebt in Leipzig

Leben

Als Schüler zur Wehrmacht eingezogen, erlebte er die letzten Kriegswochen als so genannter „Wehrwolf“ in der Slowakei und in der Oberpfalz. Nach 1945 arbeitete er als Journalist in Rochlitz, später in Leipzig und debütierte 1950 mit dem Roman „Jungen, die übrig blieben“. Wegen seiner Ansichten zur Entstalinisierung wurde er 1957 unter dem Vorwurf der „staatsfeindlichen Gruppenbildung“ verhaftet und zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Entlassung aus dem Zuchthaus Bautzen II (1964) schrieb er Kriminal- und Abenteuerromane unter dem Pseudonym Hans Walldorf. Mit dem Roman „Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene“ (1977) geriet er erneut in Schwierigkeiten und trat 1979 aus dem Schriftstellerverband aus. 1981 siedelte Loest in die BRD über, zunächst nach Osnabrück, später nach Bonn-Bad Godesberg. Seit 1998 lebt Loest wieder ausschließlich in Leipzig. Von 1994 bis 1997 war er Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller (VS), der vom 24.04. bis 27.04.1997 seinen 14. Kongress in Chemnitz abhielt. Loest ist seit 1992 Ehrenbürger von Mittweida und seit 1996 Ehrenbürger von Leipzig. Er wurde 1997 mit dem Kommandeurskreuz der Republik Polen und 1999 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seit 2001 trägt er die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz.

Werke 
Jungen, die übrig blieben (1950) 
Nacht über dem See und andere Kurzgeschichten (1950) 
Die Westmark fällt weiter (1952) 
Ich war Dr. Ley (1966 unter Pseudonym: Waldemar Naß) 
Der Mörder saß im Wembley-Stadion (1967 unter Pseudonym: Hans Walldorf) 
Waffenkarussell (1968 unter Pseudonym: Hans Walldorf) 
Der Abhang (1968) 
Öl für Malta (1968) 
Der elfte Mann (1969) 
Schattenboxen (1973) 
Etappe Rom (1975) 
Rotes Elfenbein (1975 unter Pseudonym: Hans Walldorf) 
Die Oma im Schlauchboot (1976) 
Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene (1977) 
Rendezvous mit Syrena (1978 zusammen mit Gerald Große) 
Pistole mit sechzehn (1979) 
Swallow, mein wackerer Mustang (1980) 
Durch die Erde ein Riss (1981) 
Völkerschlachtdenkmal (1984) 
Geordnete Rückzüge (1984) 
Herzschlag (1984) 
Zwiebelmuster (1985) 
Saison in Key West (1986) 
Bruder Franz (1986) 
Ein Sachse in Osnabrück (1986) 
Froschkonzert (1987) 
Fallhöhe (1989) 
Bauchschüsse (1990) 
Der Zorn des Schafes (1990) 
Die Stasi war mein Eckermann oder: mein Leben mit der Wanze (1991) 
Heute kommt Westbesuch (1992) 
Katerfrühstück (1992) 
Inseln der Träume (1993) 
Zwiebeln für den Landesvater (1994) 
Nikolaikirche (1995) 
Als wir in den Westen kamen (1997)?
Gute Genossen (1999) 
Reichsgericht (2001) 
Sommergewitter (2005) 
Prozesskosten. Ein Bericht (2007) 
Einmal Exil und zurück (2008) 
u. a. 

Diese Titel finden Sie in der Stadtbibliothek Chemnitz.


Weiterführende Informationen

Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Hg. von Heinz Ludwig Arnold. Göttingen 1978 (wird ständig fortgesetzt).
Erich Loest. Eine deutsche Biographie, hg. v. d. Kulturstiftung Leipzig, Leipzig 2007 (= Leipziger Blätter, Sonderheft)


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