Gertrud Caspari



Geboren: 22.03.1873
Gestorben: 07.06.1948 in Dresden-Klotzsche


Leben

Gertrud Caspari wuchs als viertes von fünf Geschwistern auf. Nachdem der Vater, ein Textilhändler, 1888 gestorben war, führte die Mutter in Dresden eine Pension. Gertrud Caspari absolvierte die dortige Zeichenschule mit dem Examen als Zeichenlehrerin, konnte den Beruf aber nicht ausüben, da sie mit 25 Jahren an Morbus Basedow erkrankte und jahrelang bettlägerig war. In dieser Zeit entstand die Idee zu ihrem ersten Kinderbuch „Das lebende Spielzeug“ (1903). 1904 nahm sie an der Kunstgewerbe-Ausstellung im Leipziger Grassi-Museum teil und erhielt von da an weitere Aufträge, vor allem Kinderbücher zu gestalten. Zusammen mit ihrem Bruder Walter Caspari (1869 – 1913), der als akademischer Maler in München wirkte, schuf sie ihre bekanntesten Bücher wie „Kinderhumor für Auge und Ohr“ (1906), „Kinderland, du Zauberland“ (1908) und „Frühling, Frühling überall“ (1910). Eng arbeitete sie auch mit den Schriftstellern Adolf Holst (1867 – 1945) und Heinrich Meise (1877 – 1973) zusammen, die ihre Bildgeschichten in Verse setzten. Gertrud Caspari schrieb aber auch selbst Erzählungen. Als Illustratorin gestaltete sie oft Szenen ihrer sächsischen Heimat, weshalb ihre Bücher in Sachsen besonders verbreitet sind. Nachdem im zweiten Weltkrieg durch Bombenangriff und Plünderung ihr gesamtes Archiv und Vermögen verloren gingen, verbrachte sie die letzten Lebensjahre unter ärmlichen Bedingungen in Lößnitz im Erzgebirge. Sie starb an den Folgen eines Sturzes. Nachlass und Urheberrechte werden durch die Gertrud-Caspari-Stiftung verwaltet, die auch einen Teil ihrer Bücher neu auflegte. 1996 fand im Chemnitzer Schlossbergmuseum eine Ausstellung zu Leben und Werk statt. In Dresden sind eine Straße und eine Schule nach ihr benannt. Gertrud Caspari schuf insgesamt 52 Kinderbilderbücher, aber auch Spiele und Adventskalender, Umschlag- und Einbandzeichnungen, Fibeln sowie Wandbilder und Märchenfriese. Vom eigenen Textanteil bedeutend sind folgende Bücher:

Werke 
Guten Morgen (1920) 
Wie Peter zu seinem Schulranzen kam (1935) 
Die Kinder auf ‚Waldhöhe’ und andere Erzählungen (mit Toska von Killinger, 1937) 
Punschi und Aali. Die Geschichte zweier Elefanten (1948) 

Diese Titel finden Sie in der Stadtbibliothek Chemnitz.


Weiterführende Informationen

Alfter, Dieter: Kinderland, du Zauberland – Schriftenreihe des Museums in Schloss Bad Pyrmont, Nr. 24 (1993)
Neubert, Wolfgang: Gertrud Caspari: die Bibliographie der Bücher und anderer bildnerischer Arbeiten. Mit Beiträgen von Andreas Bode und Gertraud Müller (1994).


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