Dorothee oder das Nachleben der alten Welt
Frank Trommler, im erzgebirgischen Zwönitz geboren, unterrichtete in Harvard, Philadelphia, Princeton und Baltimore und wurde zu einem der einflussreichsten Germanisten in den USA.
Im Roman über die Unternehmerfamilie Thomalla rückt Frank Trommler das Schicksal des sächsischen Wirtschaftsbürgertums in seinem Auf- und Abstieg ins Blickfeld. Mit dem erfolgreichen Aufbau einer weitbekannten Schuhfirma im Erzgebirge erlangt Eugen Thomalla in Chemnitz Prominenz und im Berlin der zwanziger Jahre Weltläufigkeit. Er gewinnt die lebenslustige, wesentlich jüngere Dorothee zur Ehefrau, die sich in der Kleinstadt nur mühsam einlebt, dann aber in den Herausforderungen durch das NS-Regime, die bis in die Familie hineinreichen, durch Krieg, Flüchtlingswelle und russische Besatzung ihre Selbstständigkeit als Chefin erwirkt. Während Eugen, von Kriegsdienst und russischer Gefangenschaft zermürbt, seine Lebenskraft verliert, bewährt sie sich in der Erhaltung der ihr überantworteten Welt. Bis sie sich davon löst und mit der Flucht in den Westen glaubt, die alte Welt hinter sich lassen zu können. Es sind nicht nur ihre Kinder, die ihr bezeugen, dass das nicht gelingen kann.
Eine Veranstaltung des Verlag Heimatland Sachsen in Kooperation mit der Stadtbibliothek
Eintritt frei