Sommer 1990
Mit 19 Jahren kehrt ein Schüler zurück nach Hause in einen Staat, der schon keiner mehr ist - im Sommer 1990: Nicht mehr DDR, noch nicht Bundesrepublik. Er fährt durch seine Heimat, die ihm fremd, gar verhasst war. Bei seinen Fragen an Bekannte und Unbekannte trifft Martin auf einen deutschen Ton der Zeit: aggressive Verteidigung der Vergangenheit und Larmoyanz in der Gegenwart. Dieses Tagebuch ist ein Zeugnis aus der Zeit, als noch keine Ostalgie die einstige Diktatur der Kleinbürger zu einem Hort der Zonenkinder verklärt hatte.
Marko Martin, geboren 1970 in Burgstädt/Sachsen, erhielt aus politischen Gründen in der DDR Hochschulverbot. Im Mai 1989 reiste er in die Bundesrepublik aus und studierte an der FU Berlin Germanistik, Politikwissenschaft und Geschichte. Er arbeitet heute als freier Autor in Berlin.
Eine Veranstaltung des Evangelischen Forums in Kooperation mit der Stadtbibliothek.
Eintritt: frei